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Was die Nutzung digitaler Medien mit psychischer Gesundheit zu tun hat

Mit der Etablierung des Smartphones sind wir immer öfter und länger online: Das Gerät bietet den Zugang, wir nutzen ihn. Und zwar alle Generationen. Was dabei immer mehr zum Thema wird, ist, wie sich der Medienkonsum auf unsere psychische Gesundheit auswirkt. Das ist gut so. Denn alles, was wir erleben und konsumieren – ob analog oder digital, – hat eine Wirkung und hinterlässt Spuren.

Beim schier endlosen Scrollen durch die Sozialen Medien wie Instagram oder TikTok kommen wir beispielsweise sehr schnell in einen Vergleichsmodus, ob wir das wollen oder nicht. Unser Unterbewusstsein vergleicht das, was wir in Posts von anderen sehen, mit dem, was wir selbst erleben. Und da in sozialen Medien überwiegend die sonnigen Seiten des Lebens wie Erfolge, Genuss, Freude oder ästhetische Szenen beleuchtet werden, ist dieser Vergleich nicht wirklich fair. Denn das Leben besteht nicht nur aus sonnigen Abschnitten. Wir vergleichen aber unser Durchschnitts-Ich mit den Highlights der Anderen. Noch fieser ist dieser Vergleich, weil die präsentierten Ausschnitte oft noch «korrigiert» sind. Man könnte auch sagen, manipuliert. Mit (Echt-Zeit-)Filtern und der richtigen Perspektive, die nicht alles zeigt. Dieses Vergleichen kann dazu führen, dass man mit sich selbst unzufrieden ist, das Selbstwertgefühl sinkt, Neid und Wut geschürt werden und man sich zurückzieht.

Mit zunehmendem Alter nimmt die Online-Zeit zu. Dabei stossen Heranwachsende auf unterschiedliche Phänomene, die auf ihr mentales Wohlbefinden einen Einfluss haben können. Wichtig dabei ist: wie digitale Medien genutzt werden, ist immer nur ein Faktor nebst anderen Risiko- oder Schutzfaktoren beziehungsweise gegebenen Umständen.
Die Nutzungsmöglichkeiten von Smartphone und Co. verändern die Herangehensweise an etliche Entwicklungsaufgaben, welche sich in der Kindheit und in der Adoleszenz stellen. Ob die gesunde Entwicklung dabei gefördert oder gehemmt wird, hängt von der Nutzung und dem Umgang mit den digitalen Medien ab.

Je nach Situation, Inhalt und Intensität kann Mediennutzung zur Erholung beitragen oder gar in einen Flow-artigen Zustand der Entspannung führen. Oder auch den sozialen Druck oder die Angst fördern, etwas zu verpassen, wenn man nicht online ist.

Alles in allem sind das viele Gründe, warum Eltern von Heranwachsenden sich näher mit dem Zusammenspiel von Mediennutzung, Medienkonsum und dem psychischen Wohlbefinden befassen sollten. Wenn Sie mehr dazu erfahren möchten und hören wollen, was Jugendliche selber zum Thema zu sagen haben, laden wir Sie herzlich ein, die Veranstaltung am 22. Februar 2024 im SAL in Schaan zu besuchen.

Ein Text von Daniel Betschart

Zur Person:

Daniel Betschart ist Experte und Programmverantwortlicher für Medienkompetenz bei Pro Juventute

Wertvolle Links:

Workshop «Medienprofis»

Vortrag: Generation Always-on – Aufwachsen in einer digital geprägten Lebenswelt

Donnerstag, 22. Februar 2024
19.00 bis 21.00 Uhr
SAL, kleiner Saal, Schaan

Leitung: Daniel Betschart (Pro Juventute Schweiz) und Alexandra Schiedt (kinderschutz.li)
Durchgeführt von Stein Egerta (Sebastian Frommelt) in Zusammenarbeit mit kinderschutz.li und Pro Juventute Schweiz

Anmeldung unter: steinegerta.li

Die Veranstaltung ist für alle Teilnehmer:innen kostenlos.