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Was ist Cybermobbing?

Cybermobbing unterscheidet sich in einigen Punkten vom Mobbing.

Eingriff rund um die Uhr in das Privatleben

Cybermobbing endet leider nicht nach der Schule oder der Arbeit. Täter:innen können online rund um die Uhr angreifen und verfolgen die Opfer so auch zu Hause. Die eigenen vier Wände bieten also keinen Rückzugsraum vor Mobbing-Attacken.

Das Publikum ist unüberschaubar; Inhalte verbreiten sich extrem schnell

Posts oder Videos, die digital versandt werden, sind – sobald online – nur schwer zu kontrollieren. Inhalte, die man längst vergessen hat, können immer wieder an die Öffentlichkeit gelangen und es Opfern lange Zeit erschweren, darüber hinwegzukommen.

Täter:innen können anonym handeln

Nicht zu wissen, wer die Täter:innen sind, kann Betroffenen Angst machen und sie verunsichern, weil sie nicht genau wissen, wer sie belästigt. Häufig zeigen sich Täter:innen nicht direkt, sondern agieren anonym – dies gibt ihnen oft trügerische Sicherheit und manchmal auch zähe Ausdauer.

Die Verletzung von Betroffenen wird nicht unmittelbar wahrgenommen

Die Reaktionen der Betroffenen auf eine verletzende Aussage, ein despektierliches Bild etc. sind für Täter:innen meist nicht sichtbar. Auf diese Weise ist den Täter:innen das Ausmass der verletzenden Worte und Bilder häufig gar nicht bewusst.

Was können Eltern oder Bezugspersonen tun?

Darüber sprechen

Sprechen Sie mit Ihrem Kind, wenn Sie das Gefühl haben, dass es von Cybermobbing betroffen ist. Entwickeln Sie ein Bewusstsein für und Achtsamkeit gegenüber dieser Problematik. Denn ein Viertel der betroffenen Kinder und Jugendlichen schweigt aus Angst, dass sie belästigt werden und Hilfe brauchen.

Reagieren

Mobbing wächst durch Schweigen. Je länger geschwiegen wird, umso besser kann sich eine Mobbingsituation ausweiten. Für Ihr Kind und für das Umfeld ist es wichtig, dass Sie schnell reagieren.

Vertrauen und Selbstwert stärken

Geben Sie ihrem Kind/Jugendlichen zu verstehen, dass es keine Schuld trifft. Nicht förderlich sind Sätze wie: «Du hättest das Foto halt nicht ins Netz stellen sollen». Helfen Sie Ihrem Kind, sein positives Selbstbild zu stärken. Gerade in sozialen Netzwerken begegnen wir oft einseitigen Idealbildern. Die Realität ist aber vielfältig. Erinnern Sie Ihr Kind daran, wie einzigartig und wertvoll es ist. So tragen Sie dazu bei, dass Ihr Kind eine unabhängige Persönlichkeit entwickelt

No Tolerance: Klare Signale setzen

Cybermobbing sollte nicht toleriert werden. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass «Stop» sagen notwendig und angebracht ist. Mit Reaktionen wie «Ich finde das nicht lustig. Hör bitte auf damit» gibt Ihr Kind der mobbenden Person ein Signal. Wenn die Attacken nicht aufhören, ist entscheidend, nicht weiter darauf einzugehen und nicht selbst zu beleidigen, sondern extern Hilfe zu holen.

Vorfälle melden

Sorgen Sie dafür, dass mobbende Personen gestoppt und ihre Profile blockiert und gesperrt werden. Melden Sie Vorfälle beim Betreiber der betreffenden Plattform.

Oft passieren Vorfälle im Schulumfeld, da Mobbing meist in einer Gruppe vorkommt, die über längere Zeit besteht. Deshalb empfiehlt es sich, mit der Lehrperson oder der Schulsozialarbeiterin bzw. Schulsozialarbeiter Kontakt aufzunehmen. Gemeinsam können Sie das weitere Vorgehen besprechen. Letztlich kann auch eine Anzeige bei der Polizei ein Weg sein.

Kampagne der Gewaltschutzkommission

Mit der Kampagne Cybermobbing «Worte verletzen. Auch online» will die Gewaltschutzkommission gezielt junge Leute für das Thema Cybermobbing sensibilisieren sowie Kinder und Jugendliche dazu motivieren, nicht wegzuschauen und Mobbing weder im digitalen Raum noch in der realen Welt zu tolerieren. Ebenso sollen Betroffene von Cybermobbing motiviert werden, frühzeitig Unterstützung zu suchen und nicht darauf zu hoffen, dass sich die Situation von selbst wieder «erledigt».