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Wie können Eltern Sucht bei Kindern und Jugendlichen vorbeugen?

Kinder stark machen bedeutet auch, sie vor Substanzmissbrauch und Sucht im Allgemeinen zu schützen und Begleitpersonen von Kindern und Jugendlichen Unterstützungs- bzw.- Präventionsmöglichkeiten anzubieten.

Sucht bei Kindern und Jugendlichen – Gefahr für bleibende Schäden
Grenzen austesten, neue Erfahrungen sammeln, anderen imponieren, Identitätssuche – Gründe dafür, dass Kinder und Jugendliche Rauschmittel konsumieren oder ihre Mediennutzung ändern, gibt es viele. Und obwohl nicht alle von ihnen langfristig eine Abhängigkeit entwickeln, ist Sucht bei Jugendlichen ein Problem, das nicht unterschätzt werden sollte.

Wie häufig kommt Sucht im Jugendalter vor?
Sogenannte substanzbezogene Störungen gehören im Kindes- und Jugendalter zu den häufigsten psychischen Störungen. Je nach Schätzung gelten bis zu 30 Prozent aller jungen Menschen unter 25 Jahren als suchtgefährdet. Insbesondere Alkohol, Zigaretten und Cannabis spielen beim Konsum eine dominante Rolle.

Aber auch das Ausmass des Medienkonsums (insbesondere soziale Medien & Gaming) ist nicht zu unterschätzen.

Welche Ursachen hat Sucht bei Jugendlichen?
Abhängigkeitserkrankungen sind immer ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Darüber hinaus entwickelt sich eine Sucht bei Jugendlichen meist schleichend über einen längeren Zeitraum hinweg.

Typische Gründe können sein:

  • Neugierde
  • Einflüsse vom Freundeskreis
  • Überforderung mit dem eigenen Leben
  • Flucht vor Problemen
  • Abgrenzung vom Elternhaus

Hinzu kommen eine Reihe von Risikofaktoren, die das Suchtpotenzial beeinflussen können. Dazu gehören unter anderem ein konfliktbeladenes Elternhaus, Probleme in der Schule, Integrationsschwierigkeiten, psychische oder körperliche Erkrankungen oder auch Substanzmissbrauch in der Familie.

Welche Folgen kann Sucht bei Jugendlichen haben?
Wer bereits als Kind oder Jugendlicher mit Drogen in Berührung kommt, lebt mit einem erhöhten Risiko dafür, dass sich der Konsum langfristig ausweitet und irgendwann in eine Sucht mündet. Doch nicht jedes Austesten führt automatisch in eine Abhängigkeit. Vielfach beenden Kinder und Jugendliche den Konsum von allein, ohne dass sie eine Suchterkrankung entwickeln. Dennoch ist das Schadenspotenzial enorm.

Drogen können für die körperliche, psychische und soziale Entwicklung der Betroffenen gravierende Auswirkungen haben.
Aufgrund des geringeren Körpergewichts ist die Wirkung bereits geringer Mengen Alkohol stärker als bei Erwachsenen. Junge Menschen erleiden schneller eine Alkoholvergiftung und es kann auch zu Entwicklungsrückständen kommen, da sich ihr Gehirn noch in der Aufbauphase befindet. Ähnliches gilt für Cannabis und andere Substanzen, deren Konsum im Jugendalter zu irreversiblen Schäden führen können.

Rauscherzeugende Substanzen greifen in die Hirnchemie ein und stören die Balance des zentralen Nervensystems. Langfristig kann der Konsum von Drogen zu Störungen der mentalen Gesundheit führen. Die regelmässige Einnahme von Suchtmitteln führt langfristig zu Problemen in der Schule, Familie und im Freundeskreis. Die Jugendlichen ziehen sich häufig zurück, isolieren sich und befeuern so die Suchtspirale.

Prävention ist der Schlüssel
Die beste Prävention beruht auf einer behutsamen und achtsamen Begleitung durch die gesamte Kindheit und Adoleszenz, denn ein starker Selbstwert ist die beste Suchtprävention. Ausserdem sind starke Freundschaften und offene Kommunikation wichtige Schutzfaktoren gegen Sucht. Eine vertrauensvolle Beziehung zu Freunden und Familie, in der man offen über Sorgen und Probleme sprechen kann, hilft, ein Gefühl der Zugehörigkeit und Unterstützung zu entwickeln, das vor Suchtgefahren schützen kann.

Die Workshopangebote von Kinderschutz.li stärken Kinder, Jugendliche, Eltern und Familien und geben ihnen Instrumente und konkrete Tipps an die Hand.

An wen können wir uns wenden?
Sowohl Betroffene selbst als auch deren Eltern und andere Angehörige können sich beim Thema Jugendliche und Sucht an diverse Anlaufstellen wenden.
Der erste Ansprechpartner ist für viele der Hausarzt bzw. die Hausärztin.

Wichtig für alle Eltern:
Sind Sie der Meinung, dass Ihr Kind von einem Suchtmittel abhängig ist? Dann versuchen Sie das Thema behutsam anzugehen. Vorwürfe und Verbote bewirken nur allzu leicht den gegenteiligen Effekt. Im Zweifelsfall sollten Sie sich Hilfe holen!

Wir möchten das Bewusstsein für die Bedeutung von Suchtprävention in der Gesellschaft schärfen, um die Basis für eine gesunde und glückliche Zukunft für alle Kinder und Jugendlichen zu legen.
Unsere Kinder stark zu machen, ist eine gesellschaftliche Verantwortung, denn Kinderschutz geht uns alle an.

Alle Zahlen & Grafiken zum Thema Sucht in diesem Blogbeitrag stammen von der Website https://www.suchtschweiz.ch/zahlen-und-fakten/

 

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