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Starke Kinder und Eltern am Familienfrühstück

Im November fand nach einer längeren Coronabedingten Pause wieder ein Familienfrühstück vom Verein Kinderschutz.li statt. Gemeinsam mit vielen Kindern und Erwachsenen haben wir einen spannenden Vormittag zum Thema «Ich bestimme meine Grenzen» verbracht. Das Frühstück und der Workshop ist ein gratis Event vom Verein Kinderschutz und soll Familien neben dem kulinarischen Beisammensein wichtige Impulse für Ihren Erziehungsalltag vermitteln.

Die Aula der Schule Ebenholz in Vaduz füllt sich an diesem Samstagmorgen. Kinder mit ihren Eltern an der Hand suchen sich einen Platz und verschaffen sich einen Überblick über das ausgiebige Frühstücksbuffet. Hinter dem Buffet stehen freiwillige Helferinnen und Helfer vom Elternrat Vaduz.

Kurz nach 9 Uhr begrüssen die Präsidentin vom Verein Kinderschutz.li Alexandra Schiedt, Familiencoach Alexandra Schiefen und Kickbox Vize-Weltmeister und Weltcupsieger Michael Lampert die Familien. Sie haben gemeinsam das Programm für den Vormittag gestaltet und teilen die Teilnehmenden gleich in zwei Gruppen auf. Die eine Hälfte darf mit Michael Lampert in die Turnhalle, um das Thema Grenzen mit Basisübungen aus dem Kickboxen zu vertiefen, während die anderen in Ruhe ihr Frühstück geniessen und dem Impulsvortrag von Alexandra Schiefen zum Thema Grenzen lauschen. Nach 45 Minuten wird getauscht.

Die eigenen Grenzen spüren und setzen

Grenzen und Regeln machen Gruppen und Familien stark. Eine gestärkte Familie gibt Eltern und Kindern die Möglichkeit konstruktiv sowie respektvoll mit Konflikten umzugehen und bietet zugleich das Gefühl Teil einer starken Gemeinschaft oder eines Teams zu sein. In einer starken Gruppe gibt es Toleranz und konsistente Regeln.

Die Kinder und ihre Eltern lernen gemeinsam spielerisch und mit Hilfe von Kickbox-Elementen ihren eigenen Körper besser kennen und spüren und erhalten einen Einblick wie wichtig Grenzen auch beim Sport sind. Die Kickboxer sind Meister der Berücksichtigung von Grenzen, sie tasten sich an sie heran und können diese körperlich wahrnehmen. Michael Lampert vom Sportcenter Lampert zeigt die Übungen vor, gibt Inputs zu Körperhaltung, Ausführung und Intention und lässt dann jeder Zweiergruppe Zeit, die Übung zu wiederholen und einzuüben. Der Fokus liegt bei jeder Übung auf einer anderen Fähigkeit: Geschwindigkeit, Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer. Was ganz locker beginnt, wird anspruchsvoller und schwieriger. Kinder spüren ihre Kraft und lernen, diese gezielt einzusetzen. Dank Michaels lockerer Art fühlen sich alle wohl und es gibt viel Lacher. Die Kinder sind sichtlich motiviert und wollen vom Profi lernen. Er korrigiert freundlich: «Wo ist deine Deckung?» und schon sind die Hände wieder schützend vor dem Gesicht. Die Erwachsenen kommen sichtlich ins Schwitzen und staunen nicht schlecht, wie locker die Kinder Beweglichkeits- und Schnelligkeitsübungen wegstecken. Es herrscht gute Stimmung und die 45 Minuten vergehen wie im Flug.

Wir alle brauchen Grenzen

Währenddessen führt Alexandra Schiefen in der Aula an das Thema «Grenzen im Familienalltag setzen und respektieren» hin. Mit dem Thema Grenzen haben wir ein Leben lang zu tun, sobald wir mit anderen in Kontakt sind. Besonders im Familienalltag ist das Setzen und Wahren von Grenzen für das Wohlbefinden aller enorm wichtig. Sie diskutiert mit den Familien die Fragen:

  • Was sind Grenzen?
  • Wo sehe ich Grenzen?
  • Gibt es auch unsichtbare Grenzen?
  • Kenne ich die Grenzen der anderen?
  • Wie bringe ich meine Grenzen zum Ausdruck?

Und gibt den Familien Tipps mit auf den Weg:

  • Sich bewusst mit den eigenen Grenzen, Freiräumen und Bedürfnissen auseinandersetzen
  • Mutig die persönlichen Grenzen kommunizieren, setzen und damit Vorbild sein
  • Die Kinder dazu ermutigen über ihre eigenen Grenzen zu reden und sie zum Ausdruck zu bringen
  • Grenzen/Regeln im Familiensystem klar festlegen und gemeinsam die Einhaltung wahren
  • Ein Wort/Symbol bestimmen, wenn akut eine Grenze überschritten wurde, z.B. Stopp sagen oder die Hand vor der Brust heben
  • Flexibel bleiben, da Grenzen veränderbar und von der Tagesform abhängig sind
  • Mut zur Unvollkommenheit haben, sich täglich „Fehler“ erlauben und daran wachsen, nicht aufgeben, wenn es beim ersten Mal nicht klappt.

Wir freuen uns auf eine baldige Wiederholung des Vormittags und bedanken uns bei allen Helferinnen und Helfern vom Elternrat Vaduz für das Engagement am Buffet, Familienzentrum «müze» für die spielerische Betreuung der Kleinsten und unserem Modulpartner Michael Lampert für den tollen Kurz-Workshop.

Mehr über Grenzen, Konflikte im Alltag oder Familiencoaching von Alexandra Schiefen oder Kickboxen für Kinder mit Michael Lampert unter folgenden Links:

Familiencoach Alexandra Schiefen
Chikudo.li von Michael Lampert

Fotos: Julian Konrad